1. Ziele: Bundesliga, DFB-Pokal & Champions League

Pep Guardiola Special

(photo: ©DieFussballfreunde.de)

Vier Meisterschaften in Folge – drei davon in drei Jahren Guardiola – das ist nicht nur Rekord in Deutschland und beim FC Bayern, sondern auch für einen Trainer. Zusätzlich kommen ZWEI DFB-Pokal Siege.

Aber das Hauptziel – weswegen man Guardiola eigentlich verpflichtet hatte – die Champions League zu gewinnen, schaffte der Spanier nicht. Dreimal das Aus im Halbfinale – dreimal gegen eine spanischen Mannschaft. 2014 Real Madrid, 2015 FC Barcelona und 2016 Atletico Madrid. Das ist die dreijährige Champions League-Bilanz beim FCB des „Besten Trainers der Welt“. Nun wird er sein Glück in Manchester – genauer gesagt bei City, nicht beim verhassten Stadtrivalen United – versuchen. Diese Aufgabe wird wohl einfacher als in München, als er Triple-Sieger Heynckes beerben musste. City kommt diese Saison – ganz speziell wenn Kevin de Bruyne ausfällt – eher daher wie ein Dorfklub als ein englisches Spitzenteam. In Manchester wird Guardiola jeder Wunsch von den Lippen abgelesen – im Gegensatz zu München als er z.B. Neymar forderte und den (ungeliebten) Mario Götze bekam. In England kann Pep sich sein Wunschteam zusammenstellen – Geld spielt dabei (fast) keine Rolle. Es wird spannend zu beobachten, wie lange Pep benötigt um sein neu zusammengekauftes Team wettbewerbsfähig zu machen.

Aber zurück zum FC Bayern – was bleibt sind drei mehr als souverän gewonnene Meisterschaften, in denen Pep Guardiola und sein FC Bayern kontinuierlich spielerisch überzeugten und der Konkurrenz um Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, dem FC Schalke, dem VfL Wolfsburg & Co. mehr als enteilten. Spiele, die die Münchner mit etwas mehr Aufwand und Durchschlagskraft zweistellig gewinnen hätten können, waren in diesen drei Jahren keine Seltenheit – besonders die Nordklubs Bremen & Hamburg erinnern sich wohl nur mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Spiele gegen den FCB in dieser Zeit. Einige Gegner können wohl ein Lied davon singen, dass sie schon bei der Fahrt Richtung Münchner Festung „Allianz Arena“ die Hosen voll hatten. Guardiola machte national quasi alles richtig was man als Trainer richtig machen kann. Er hielt alle Spieler bei Laune, trotz immensem Konkurrenzkampfes im Team und machte seine Spieler im Einzelnen, sowie das gesamte Team besser. Zusätzlich verschaffte er der Mannschaft ein unfassbar konstantes Leistungsniveau.

Was er sich allerdings ankreiden lassen muss ist, dass die Mannschaft in den Jahren 2014 und 2015 nach den früh entschiedenen Meisterschaften die Spannung verlor, einige unwichtige Liga-Spiele „abschenkte“ und somit ihren Rhythmus für die anstehenden Champions League Halbfinals verlor. Die beiden Spiele 2014 im Halbfinale gegen Real Madrid verloren die Münchner aufgrund gravierender „taktischer Fehler“ ihres Coaches im Hin- und Rückspiel (0:1 / 0:4). Auch 2015 gegen den FC Barcelona ( 0:3 / 3:2) verspekulierte sich Guardiola im Hinspiel vollkommen, als er beim Stand von 1:0 für Barcelona einen offensiven für einen defensiven Spieler brachte und Bayern – hinten vollkommen offen – sich zwei weitere Kontertore zum 3:0 Endstand fing, anstatt das Ergebnis im Camp Nou über die Zeit zu bringen. Allerdings muss man Guardiola zugute halten, dass im Halbfinale nur ein Rumpfteam der Münchner auf dem Platz stand – 6 Spieler waren verletzt und 4 Spieler standen kurz nach ihrer Genesung unfit auf dem Platz. In Bestbesetzung hätte man Barcelona zumindest Paroli geboten.

Das diesjährige Halbfinalaus gegen Atletico Madrid (0:1 / 2:1) muss man wohl unter „Unvermögen“ einordnen. Wer es verpasst ein Auswärtstor zu schießen, der hat es zu Hause schwer weiterzukommen. Die Münchner waren über beide Spiele das bestimmende Team und lieferten im Rückspiel in der Allianz Arena eine spielerische Gala-Vorstellung ab. Trotzdem schaffte es Atletico dem Münchner Ansturm Großteils Stand zu halten, geschickt zu verteidigen und durch großen Kampf ins Finale einzuziehen. Das Ganze erinnerte ein bisschen an Chelsea´s Defensivschlacht 2012 im Halbfinale gegen den FC Barcelona, bevor man den Bayern im „Finale Dahoam“ im Elfmeterschießen die wohl schmerzlichste Niederlage ihrer Vereinsgeschichte zufügte.

Alles in allem muss man sagen, dass Pep Guardiola an den Erwartungen der Vereinsführung – und auch an seinen eigenen – gescheitert ist. Er hat zwar kontinuierlich die deutsche Meisterschaft gewonnen, aber international sind die Münchner unter seiner Führung drei Jahre in Folge grandios im Halbfinale gescheitert, als es plötzlich nicht mehr nur um Mannschaftsstärke ging, sondern viel mehr um Einstellung & Taktik. Da waren die spanischen Teams den Münchnern dreimal in Folge voraus. Mit diesem Kader wären auch andere Trainer Meister geworden – Pep hat die Mannschaft großartig entwickelt und fast jeden Spieler ein Stück weit besser gemacht. Dennoch hat er in den großen Spielen in denen es um alles ging – taktisch – versagt. Sei es gegen Real, Barcelona, Atletico oder Dortmund. Man merkt, dass Pep trotz all seiner Brillianz noch am Anfang seiner Trainerkarriere steht und auch ein großer Trainer wie er noch viel dazu lernen kann. Dass er sein Team 10 Spieltage vor Schluss – bei bereits gewonnener Meisterschaft – nur noch Hobby-Fußball mit der Reserve spielen lässt, wird ihm in Manchester wohl kein drittes mal passieren.

photo credit: DieFussballfreunde.de

1. Ziele: Bundesliga, DFB-Pokal & Champions League

CoCo statt Robbery?

1. Ziele: Bundesliga, DFB-Pokal & Champions League

2. Team: Verbesserung/ Verschlechterung

Neue Beiträge